Archiv 2022
28.09.2022
Besser hätte es nicht laufen können. Zum Saisonauftakt der Schach-Verbandsliga hat der SK Wernau den ehemaligen Oberligisten Ebersbach mit 4,5:3,5 besiegt - und dabei bekamen die Zuschauer einen besonderen Leckerbissen geboten.
Nach einem schnellen Remis von Willy Haas gelang Frank Wiesner die wohl schönste Verbandsliga-Partie seines Lebens. Er drang mit Dame und Turm ins gegnerische Lager ein, aus dem Hintergrund unterstützte ein schwarzfeldriger Läufer den Angriff. Der Ebersbacher Michael Mehrer beorderte zwar seine Schwerfiguren zurück, wollte so Matt und Figurenverlust vermeiden. Da jagte Frank Wiesner jedoch seinen Springer hinterher, das Pferd griff zugleich die gegnerische Dame und den Wachposten des Königs, einen Läufer, unwiderstehlich an. Wiesners Springer hätte zwar mit einem Bauern geschlagen werden können, doch dann hätte dieser Bauer den Weg für ein einzügiges Matt mit der Dame freigegeben. Denn das Feld, auf dem der schwarze König erlegt worden wäre, wurde nur scheinbar vom wachhabenden Läufer geschützt. Dieser Läufer war vom weißen Turm gefesselt.
Fazit: Eine tolle Kombination mit 12 Steinen auf engstem Raum und einem nominell stärkeren Gegner, der von Wiesner versandfertig verschnürt und quasi mattgesetzt wurde. Schach als Augenschmaus!
Der Rest ist schnell erzählt. Nachwuchsspieler Fahri Yildiz gewann seine erste Verbandsliga-Partie, auch Meinhard Matzeit spielte die Sizilianische Verteidigung überzeugend und holte einen vollen Punkt. Mit zwei weiteren Remisen von Josef Gheng und Hagen Stegmüller hatte Wernau 4,5 Punkte und damit den Mannschaftssieg gesichert. Die Niederlagen von Axel Naumann und Serkan Yildiz fielen nicht ins Gewicht.
Hagen Stegmüller