Archiv 2022
Auf dem Papier sieht der 8:0-Erdrutschsieg des Schachklubs Wernau in der Verbandsliga gegen Rangendingen sehr gut aus. Die Sache hat nur einen Schönheitsfehler: Das Ergebnis kam kampflos zustande!
Bereits eine Woche vorher informierte Rangendingen die Wernauer, dass man wahrscheinlich nicht antreten könne. Man habe Personalprobleme. Tatsächlich ließen die Gäste dann fünf Tage verstreichen, um die Begegnung am Vortag des Spiels endgültig abzusagen. Ein Verhalten, das dem Leistungssport-Gedanken in der vierten Liga sicher nicht gerecht wird. Bei der Absage dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass die Rangendinger knapp 70 Kilometer weit nach Wernau hätten fahren müssen. Diese Zeit und Kosten hat sich das Schwäbisch-Alb-Team nun gespart, dafür werden andere Gebühren fällig. Die verspätete Absage wird mit einer Geldbuße zwischen 50 und 100 Euro geahndet.
Mit dem Sieg rückt Wernau auf Rang fünf vor und sollte die größten Abstiegssorgen hinter sich gelassen haben. Die nächsten Spiele stehen im Mai gegen Ebersbach (8.5.), Neckartenzlingen (22.5.) und Fils/Lauter (29.5.) an. Alle Spiele beginnen um 10 Uhr im alten Wernauer Rathaus. Eintritt frei.
Corona-Chaos in der Kreisklasse
Ein totales Durcheinander ist in der Schach-Kreisklasse Esslingen/Göppingen entstanden. Wegen der Pandemie haben drei Mannschaften zurückgezogen (Esslingen II, Ostfildern II, Nabern), damit sind in der Liga nur noch sieben Teams vertreten. Nach zahlreichen Spielabsagen und -verlegungen versucht man nun, die Saison irgendwie zu Ende zu kriegen. Immerhin: In einem Nachholspiel der dritten Runde hat Wernau II nun Nürtingen III mit 5,5:2,5 besiegt.
Für Wernau siegte Willy Petkof kampflos, zudem überrannte Altmeister Gerhard Pietrek (86) seinen Gegner. Christoph Koch gewann auf Zeit, auch Antonio Domingos holte einen vollen Punkt. Dazu kamen drei Remis von Marco Fiala, Meinhard Matzeit und Fahri Yildiz. Als Einziger musste Cahit Yildiz eine Niederlage einstecken.
Nach dem Sieg liegt Wernau in der Tabelle irgendwo. Genaueres kann man nicht sagen, denn Staffelleiter und elektronischer Ergebnisdienst scheinen mit der Situation überfordert.
Hagen Stegmüller