Schachklub Wernau e.V.

Archiv 2020


Neuer Jugendleiter spielte schon Bundesliga

wilhelm
SKW-Jugendleiter Wilhelm Haas spricht vier
Sprachen (Deutsch, Englisch, Ungarisch, Serbisch)
14.12.2020

Im Vorstand des Schachklubs Wernau wurde der Posten des Jugendleiters neu besetzt. Als Nachfolger von Carsten Stein, der nicht mehr kandidierte, wurde der 52-jährige Wilhelm Haas gewählt. Er hat einen durchaus interessanten Lebenslauf. Wilhelm wurde 1968 in Maria-Theresiopel (Subotica) im äußersten Norden Serbiens an der Grenze zu Ungarn geboren. Mit seinen Eltern, einem donauschwäbischen Vater und einer deutsch-ungarischen Mutter, kam er 1991 nach Deutschland und dort zuerst nach Plochingen. Prompt schloss er sich den Wernauer Eishockeyspielern an und jagte in der Regionalliga dem Puck hinterher. Sein Sportstudium aus dem damaligen Jugoslawien setzte er an einer Sportschule in Heilbronn fort. Parallel spielte er in der Landesliga Basketball für Neckarsulm. Doch seine größte Leidenschaft gilt seit jeher dem Schach.

Über die Schach-Landesliga in Heilbronn kam Haas 2001 nach Stuttgart. Dort spielte er bei Württembergs traditionsreichstem Schachverein (Stuttgarter Schachfreunde 1879 e.V.) so gut, dass er sogar für dessen Bundesliga-Team nominiert wurde. Dort kam es dann zu Termin-Kollisionen, denn zeitgleich spielte Haas bei den Rüsselsheim Razorbacks in der American-Football-Bundesliga! Haas: "Ein Football-Auswärtsspiel in Neukölln musste ich absagen, weil die Stuttgarter Schachfreunde am selben Wochenende mehrere Ligaspiele hatten. Da haben mich die Amis im Football-Team ganz komisch angeschaut und gefragt: 'Was ist denn Schach?'"

Der Wettkampf mit Dame und König blieb für Wilhelm Haas die Nummer eins. Zwei Jahre lang spielte er für Stuttgart in Deutschlands höchster Schachliga, nach dem Abstieg 2003 immerhin noch sechs Jahre zweite Liga.

"Man lernt von den Top-Spielern viel, vor allem Durchhaltewillen, Nervenstärke und strategisches Denken", sagt Haas. "Diese Spieler sehen schon drei bis fünf Züge vorher, wie sie einen kleinen Positionsvorteil herausholen können. Und der führt dann oft zum Sieg!"

Nach einem Oberliga-Gastspiel in Erdmannhausen bei Ludwigsburg (2012-2016) kam der hauptberufliche Sportlehrer zum Schachklub Wernau, zu dem er seit 30 Jahren nie den Kontakt verloren hat. Denn hier in Wernau hat er 1991 nach der Übersiedlung seine ersten Trainings-Einheiten absolviert. Und hier hat er maßgeblich mitgeholfen, den Schachklub Wernau innerhalb von vier Jahren von der Kreisklasse bis in die Verbandsliga zu führen.



Hagen Stegmüller

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